Freitag, 20. Januar 2017

Z wie Zuhause

Das Toilettenpapier fliegt wieder ins Klo, das Wasser aus der Leitung ist trinkbar und der Duschkopf hängt wieder hinter einer Glastür... wir sind wieder Zuhause.

Eine riesige Überraschung bescherten uns unsere Familien, Jenny und Nico, die am Flughafen Tegel mit Plakat und Sekt auf uns warteten. Was für ein Wiedersehen! Und schön wieder Zuhause zu sein.

Ich möchte hier nicht über unsere Reise philosophieren, sondern nur Eines kurz los werden.... und das ist ein riesiges Dankeschön an unsere Familien!!!! Die, sicher den Kopf geschüttelten haben, als wir verkündeten unsere Jobs zu beenden, unser Hab und Gut (wie in den letzten Jahren jedes Jahr) mal wieder in Kisten zu verstauen und uns auf den Weg zu machen. Ihr habt hinter uns gestanden, diese Reise zu machen, habt uns aufgemuntert, als unsere Kamera geklaut wurde und uns einfach jeder Zeit bedingungslos unterstützt. Vielen Dank an Euch alle und es ist schön, wieder in eurer Nähe zu sein :-)


Unser letztes Ziel

hier sitze ich nun in Amman am Flughafen und schreibe unseren vielleicht letzten Bericht. Tina ist geschafft und liegt auf zwei zusammengeschobenen Sesseln und erholt sich vom langen Flug. 10 Stunden von Bangkok nach Amman in Jordanien und obwohl ich nach drei Filmen bereits viereckige und rot unterlaufenen Augen habe, möchte ich euch von unseren letzten Tagen in Krabi erzählen.

Abenteuerlich und Geld sparend ging es für uns wieder mit dem gewohnten Fortbewegungsmittel, dem Nachtzug, von Bangkok nach Surat Thani und von dort mit dem Bus nach Krabi Stadt. Aber, um unser Ziel zu erreicht, mussten wir leider in einen überteuerten Minibus steigen, um uns mit anderen Reisenden nach und nach absetzen lassen, denn jeder hatte ein anderes Ziel. Tja, hier in Krabi gibt es keine regulären Taxis. Das wussten wir bis dato leider noch nicht.

Die nächsten Tage waren nicht die einfachsten, denn das Wetter spielte verrückt für diese Jahreszeit und Thailand musste wieder mit vielen Überschwemmungen kämpfen und hatte doch auch noch an den Vorherigen zu knabbern. Aber wir machten das Beste daraus. Mit einem Longtail Boot ganz für uns allein ging es zur wunderschönen Insel Ko Hong mit ihrer kleinen Lagune und schönen Stränden. Auch der kurz ausgefallene Motor des Bootes, die vielen, nach und nach eintreffenden Touristen und die trübe Sicht unter Wasser konnte uns diesen Ausflug nicht vermiesen. Wir genossen die Fahrt in unserem eigenen Longtail Boot durch die beeindruckende Inselwelt, vorbei an schroffen, grünen Felsen, die aus dem Meer ragen und staunten uns über die kleinen Bambusverschläge, die in die Felsen gebaut wurden und auf denen Menschen „leben“, die die Schwalbennester von den Felsen pflücken, eine Delikatesse in Asien. Abends noch fix eine Sporteinheit mit Brini auf der Hotelwiese und mit Schmerzen im ganzen Körper ging es ins Bett. Am folgenden Morgen wartete der goldene Buddha auf uns und seine 1200 Stufen, die wir zu erklimmen hatten. Die nächste Einheit, puhh. Meine Waden merke ich noch immer. Aber die Aussicht lohnt sich allemal und die lustigen Affen, die sich gegenseitige halsbrecherisch jagten, halfen die Strapazen schnell zu vergessen. Ein toller Ausflug den wir in Krabi Stadt, bei leckerem Essen auf dem Nachtmarkt abschlossen.

Hört man von Krabi, denkt man automatisch an Touristenburgen, überfüllte Strände und lärmendes Partyvolk. All das kann man dort auch finden, wenn man will, aber die Region bietet auch so viel mehr. Ein kleiner „Geheimtipp“ ist die Insel Koh Yao Yai, die ca. 1 Stunde von Krabi entfernt liegt und deren Besuch wir uns nicht nehmen lassen wollten. Das schlechte Wetter und die 2 Meter hohen Wellen, machten die Überfahrt in unserer kleines Nusschale zu einem wahren Abenteuer und wir alle waren froh wieder Land unter den Füßen zu haben. Die Insel ist grün, hügelig und bietet jede Menge tolle Sandstrände. Wenige Touristen verirren sich hier her und so freuen sich die Einheimisches über jedes westliche Gesicht und sind, wie in allen Teilen Thailands, sehr hilfsbereit und freundlich. Leider fiel unser Ausflug auf die Insel buchstäblich ins Wasser. Der anhaltende Regen machte es uns unmöglich die Insel zu erkunden. Weshalb wir am nächsten Tag nach Krabi zurück reisten und Koh Yao Yai auf unsere imaginäre „must see“-Liste für kommende Urlaube wandert.

Einen wundervollen Ausflug unternahmen wir bei strahlendem Sonnenschein am letzten Tag unserer Reise. Mit dem Roller ging es nach Ao Nang und von dort mit dem Longtail Boot zum Railay Beach, der bei Kletterern sehr beliebt ist. Dort verschlug es uns die Sprache. Kopfüber, nur an 2 Fingern-haltend, in den kleinsten Felsspalten klemmend, zeigten sich die Kletterprofis an der Wand und wir hatten viel zu gucken und zu staunen. Es war ein großartiger Ausflug und bei einem letzten Cocktail am Strand ließen wir die Tage Revue passieren und ein bisschen Wehmut schwang in der Luft. Diese fand beim Sachen packen am kommenden Vormittag ihren Höhepunkt. Unsere Weltreise ist vorbei und neben der Vorfreude auf Zuhause überwiegt an diesem Tag die Traurigkeit. Viele verschlissene, verdreckte oder zu groß gewordene Sachen wanderte in den Müll und mit kleinem Gepäck auf dem Rücken und dem Kopf voller Eindrücke, Erlebnisse und Erinnerungen, ging es zum Flughafen und über Bangkok nach Hause. Nach Hause, ein Ziel, das wir 7 Monate lang nicht hatten und auf das wir uns beide sehr freuen.  





Samstag, 7. Januar 2017

Bangkok


Tina hat euch ja, zwar auch nur kurz, über unsere Pläne für Phetchaburi erzählt. Unser Ziel war es einen buddhistischen Tempel zu besuchen, der mehrere Meter unter der Erde in einer Kalksteinhöhle liegt und von sehr vielen Affen beheimatet ist. Schön war es auch mal wieder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein und den Fahrtwind zu genießen. Der war bitter nötig, denn es war warm und wir weit entfernt vom kühlen Nass. Also ging es auf die in die Jahre gekommenen Drahtesel und zu unserem nächsten Ziel. Eine Anlage mit mehreren Tempeln und Museen, hoch oben auf einem Hügel gelegen, mitten in der Stadt. Der Ausblick war großartig und die Wege waren voll von haarigen und sich lausenden Gesellen, die gerade gefüttert wurden. Auch wenn wir nicht gezählt haben, vermuten wir, dass der Anteil an dort lebenden Affen ähnlich hoch ist, wie die Anzahl an Bewohnern von Phechtburi (46Ts). J Wir waren nur kurz dort, aber die kleine Stadt hat uns sehr gefallen und liegt nicht weit entfernt von Bangkok und auf dem Weg in den Süden von Thailand. Ich war stolz auf uns, dass wir diesen kurzen Besuch so gut gemeistert haben, denn wir kamen erst um 2 Uhr nachts dort an und unsere vorher informierte Unterkunft hatte uns vergessen. Schwer bepackt und abgekämpft von einer 14 stündigen Anreise, schlürften wir noch durch die von Hunden beherrschten Straßen, auf der Suche nach einer anderen Unterkunft. Aber alles hatte zu oder manche Hotels gab es nicht mehr. Somit schliefen wir auf der Bank vor unserer Unterkunft und hofften morgens in unser Zimmer zu kommen. Was für eine Nacht.

Es ist soweit. Der lang ersehnte und letzte Stopp 2016 stand vor der Tür. Bangkok hatte uns wieder und diesmal nicht zum Umsteigen, sondern für ganze 6 Tage und 6 Nächte. Es gab viel zu sehen, zu planen und zu erleben. Zum Glück waren wir nicht allein, denn worauf wir uns am meisten freuten, war und ist der Besuch von Brini, die dem kalten Deutschland den Rücken gekehrt hat und lieber eine geile Silvestersause mit uns im Warmen feiert. Nur stieg nicht nur Brini aus dem Taxi, sondern auch Nina, noch eine gute Freundin. Wow, die Überraschung ist geglückt. Das war wie Weihnachten, wenn man weiß was einen erwartet und sich trotzdem riesig freut und dann wird das noch mit einem unerwartetem Geschenk getoppt. Danke Mädels.

Somit sind wir beiden, kleinen Urlauber die letzten Tage unserer langen Reise nicht mehr allein unterwegs, sondern erleben Thailands Metropole zu viert. Also hieß es beim Frühstück Pläne für die nächsten Tage schmieden, denn jetzt müssen mehrere Interessen unter einen Hut passen. Aber nichts leichter als das.

Wir fuhren mit dem Wassertaxi, mit Tuk Tuks, normalen Taxis durch Bangkok, wie alte Hasen und der Rest wurde zu Fuß erledigt. Es gab keine Unstimmigkeiten unserer Ziele, somit besuchten wir, den Königspalast mit dem Tempel Wat Phra Kaew, den Chatuchak Markt, einer der größten Märkte der Welt (10.000 Stände), den „Golden Mount“,  den Wat Pho Tempel und den Rotlicht angehauchten Nachtmarkt Patpong. Wir waren auf der Khao Sun Road unterwegs, der meist besuchten Straße Bangkoks, und den Blumenmarkt dürfen wir auch nicht vergessen. Sowie den Tagesausflug nach Ayuthaya, der Hauptstadt des alten Siams.

Erholt haben wir uns am Pool, auf der Dachterrasse unseres Hotels, bei wirklich leckerem Essen in unserem Stammlokal oder bei einer Massage, die sich die Mädels gönnten.
Tja, und Silvester war einfach nur geil. Evi und Michel, das unglaublich bezaubernde Paar von Koh Tao, hatten uns den Tipp mit einer kleinen Bar, auf einem Hoteldach gegeben, wo sie auch sein werden und diese Gelegenheit konnten wir nicht sausen lassen. Einmal wollten wir die Beiden unbedingt wieder sehen und Silvester in einer “Rooftopbar“ zu feiern, macht man auch nicht jedes Jahr. Aufgeschickt und gut gelaunt ging es zum Hotel, wo wir die gute Musik bereits bis runter zur Straße hörten. Nachdem wir Evi und Michel freudestrahlend umarmten hatten und uns alle vorstellten, hielt uns nichts mehr. Wir haben gelacht, getanzt, leckere Drinks genossen und jeder hat den Abend über gegrinst und sich über diesen schönen Abend gefreut. Feuerwerk gab es, durch den kürzlich verstorbenen König von Thailand nicht, aber dies war eine willkommene Abwechslung zum rumgeknalle in Berlin. Was für ein toller Abend.

Aber Bangkok soll natürlich nicht unsere letzte Station gewesen sein und schon gar nicht für Nina und Brini. Die Region Krabi wartet auf uns, mit seiner wunderschönen Landschaft, flippigen Stränden und tollen Ausflugszielen. Auf geht´s.






Freitag, 6. Januar 2017

Weihnachtsmärchen

Mit der Fähre und bei bester Laune verließen wir am frühen Morgen den Hafen von Chumpon. "Land in Sicht" hieß es ca 2 Stunden später und das hektische Zusammenkramen des Reisegepäcks setzte ein. Das Publikum reichte vom Duschen-wird-überbewertet-Hippie bis zur Luxus-Resort-Anbeterin und so waren wir gespannt, was uns auf der kleinen Insel Koh Tao erwartete.

Bei heftigen Regenfällen war die kurze Fahrt zu unserem Resort, die steile, ausgespülte Straßen hinauf und hinunter, ein kleines erstes Abenteuer. Das herzerwärmende Lächeln der Empfangslady ließ uns allerdings alles direkt wieder vergessen, als sie uns mit ihrem Schirm die Autotür öffnete. Ja wir durften uns 5 Tage zu den Luxushotel-Anbetern zählen. Unser Bungalow, mit Blick über die Bucht, ließ uns einen Freudentanz vollführen und nach einer ausgiebigen Dusche und eingekuschelt in einen Bademantel, fühlten wir uns wie neu geboren.

Koh Tao ist als Taucherparadies bekannt und hat zu dem an Land jede Menge abgelegene Buchten und anstrengende Wanderungen über die vielen grünen Berge zu bieten. Für uns hieß es am kommenden Tag alle Traditionen über Bord zu werfen und uns einen tropischen Tag zu machen, es ist Weihnachten. Wir liehen uns 2 Stand up Boards aus und paddelten durch das kristallklare Wasser, gingen schnorcheln und abends genossen wir, mit Cocktails in der Hand, das warme Wetter, die gute Musik und unsere sehr nette Gesellschaft. Michel und Evi, ein zuckersüßes Pärchen aus Bonn hatte sich zu uns gesellt und wir lachten und quatschten ab der ersten Sekunde, wie alte Freunde. Leider reisten die 2 am kommenden Tag weiter. Die Aussicht, dass wir uns Silvester in Bangkok wiedersehen und gemeinsam die letzte Nacht des Jahres feiern, machte den Abschied leichter.

Wir stiegen am 1. Weihnachtsfeiertag auf ein Boot und umkreisten die Insel bei einem Schnorchelausflug. Weil das Meer einfach riesig und man nicht seine Augen überall haben kann, verpasste Markus leider wieder den Anblick des Riffhais, der unter mir hindurch schwamm. Der Ausflug war trotzdem für uns beide ein tolles Erlebnis und wir fielen, nach 8 Stunden im Wasser, am Abend geschafft und glücklich in unser Bett. Die restliche Zeit auf Koh Tao nutzen wir die Annehmlichkeiten des Hotels aus. Lagen am Pool, entspannten auf unserer Terrasse und führten die Tradition von Weihnachten, den Abend in der Piratenbar am Strand ausklingen zu lassen, fort. So lässt es sich aushalten und wir waren etwas traurig, als wir unsere Sachen packen und uns von der schönen Insel verabschieden mussten.

Großer Lichtblick voraus: noch 2 Tage, dann können wir Sabrina in Bangkok endlich in die Arme schließen. Bis dahin wartet noch 1 Station auf uns. Phetchaburi. Dort gibt es ein paar Tempelhöhlen, die wir noch besichtigen möchten. Also auf zurück zum Festland und in den Zug Richtung Bangkok. Nächster Halt 2 Uhr morgens Phetchaburi.


Montag, 26. Dezember 2016

Strand und grüne Wälder

Nach unserem entspannten Aufenthalt auf Tioman hätten wir es uns nicht träumen lassen, dass wir einen Ort finden, der uns auf eine Weise herunterfahren lässt, die wir uns nicht hätten vorstellen können. Zum Glück haben wir Singapur sausen lassen und konnten uns somit länger auf Tioman aufhalten und länger in Cherating, der Ort um den es geht.

„Entschuldigung, ähm wir bleiben noch eine Nacht.“

Cherating, ist ein kleiner Küstenort ohne Bushaltestelle und ohne Geldautomat und es fällt mir leichter aufzuzählen was Cherating hat, als was es nicht hat. Ein Straße in den Ort, eine Straße heraus und eine entlang des Strandes mit seinen Unterkünften, kleinen Lokalen, Surfshops und seinen Strandbars und davon gab es nur 2 bis 3 Stück. Bei einem leckeren Frühstück, in einer kleinen Holzhütte haben wir bereits die ganzen Urlauber gesehen, die wir die nächsten zwei Tage auch überall sehen und grüßen werden. Cherating fühlt sich wirklich an, wie ein kleiner Aussteigerort. Jeder ist super nett, es gibt kaum Touristen und die die es gibt, passen zum Ort wie die Butter zur Stulle. Angesteckt von diesem Gefühl klappte auch die Fahrt, sowie Rückfahrt zum nächsten Ort per Anhalter. Denn wir brauchten Geld fürs surfen und für unsere nächsten Ziele. Und weil es regnete bekamen wir sogar noch einen Regenschirm geschenkt.

Es ging wieder aufs Wasser und so euphorisch wir vorher waren, so schnell war diese Vorfreude bei Tina und bei mir verronnen, da die Strömung sehr stark war. Es war schwer den Moment zu finden ins Wasser zu gehen und dabei nicht bereits weggetrieben zu werden und beim Versuch mehrere Wellen surfen zu wollen (kleinere Wellen, wir sind ja immer noch Anfänger), war man bereits mehrere hundert Meter vom Ausgangspunkt weggetrieben. Also hieß es 4 Stunden lang, rein ins Wasser, zwei Versuche unternehmen und wieder raus und mit dem Brett zurücklaufen. Tina entschied sich das Spektakel von Land aus anzusehen, die Strömung war einfach zu anstrengend für sie. Mir hat es gefallen auch wenn die Erfolge mager waren. Surfen ist hier nur zur Monsunzeit möglich, von November bis März, als Hinweis für alle, die sich diesen kleinen Ort mal anschauen wollen. Einfach, aber schön. 

Taman Negara National Park

Als alte Aussteiger standen wir früh um 7 Uhr bereits an der Hauptstraße und versuchten wieder per Anhalter, die nächst größere Stadt zu erreichen, um vom Busbahnhof nach Jerantut zu gelangen, den Ausgangsort zum Nationalpark und somit zum ältesten Regenwald der Welt. Nur nahm uns nach einer halben Stunde nur ein Taxi vom Fahrbahnrand mit. Aber wir waren pünktlich in Jerantut und erreichten Kuala Tembeling im Anschluss. Dort ging es abenteuerlich mit einem schmalen Holzboot, den Fluss hinauf immer weiter in den Dschungel. Auf der dreistündigen Fahrt sahen wir Affen, Wasserbüffel und von fern bunte Vögel.

In Kuala Tahan stiegen wir an einem schwimmenden Restaurant/Anleger aus und suchten uns eine naheliegende Unterkunft und liefen durch den kleinen Ort, um uns weitere Informationen für den Conopy Walkway (Baumlehrpfad) einzuholen. Für einen Ringid ging es am nächsten Tag auf die andere Flussseite. Von dort starteten wir als erste Besucher des Tages, unsere Wanderung durch den Regenwald. Auch wenn es interessant war und wir sogar ein seltenes Tier gesehen haben, ein kleines Reh, das bellend nach ihrem Nachwuchs gerufen hat, werden tropische Wälder und ich keine Freunde mehr. Wo andere Tage verbringen und die Artenvielfalt bestaunen, wenn man sie zu Gesicht bekommt, da gucke ich mir die Liane, an der ich mich festhalten muss lieber dreimal an, da es auch eine Schlange sein könnten. “Indiana Jones – Tempel des Todes“ ist ein gutes Beispiel. Aber natürlich war der Baumlehrpfad in 40m Höhe super und die Wanderung anstrengend und abenteuerlich zugleich. Nur können wir auf Blutegel gut verzichten, die es sogar geschafft haben, sich durch meine Socken zu saugen.

Am selben Tag ging  es noch nach Jerantut zurück, von wo wir uns um 4:00 morgens, am Folgetag den Dschungelzug zur thailändischen Grenze schnappten, zu Fuß über die Grenze liefen und nach einer kleinen Stärkung (Thai-Essen ist das Beste, was es gibt) wieder in einen Zug stiegen und nach insgesamt 24h und 1025 km Chumpong erreichten. Es ist der 22.12 und wir können es nicht erwarten nach Koh Tao zu gelangen.



Sonntag, 18. Dezember 2016

Badetag

Bei unserem letzten Telefonat machte mich meine Mama darauf aufmerksam, dass man schon anhand der vielen Strandbilder eine deutliche Tendenz erkennt, wo wir unsere Zeit am liebsten verbringen. Und was soll ich sagen, sie hat einfach recht.

Unser nächstes Ziel sollte eigentlich Singapore werden. Die Vorstellung bei 30 Grad durch noch eine weitere Großstadt zu kriechen und uns von einer klimatisierten Shoppingmall zur Nächsten zu hangeln, erschien uns beiden eher eine Qual, als ein nächstes Ziel, auf das wir uns freuen. Also haben wir unsere Pläne kurzerhand über den Haufen geworfen und sind in den nächsten Bus nach Mersing gestiegen. Nach dem der Busfahrer mit gefühlt 100 Sachen über die kurvenreichen Straßen Malaysias donnerte, trennte uns nur noch eine Fährfahrt von unserem Ziel, Pulau Tioman.

Es ist Regenzeit in Malaysia und für die schöne Insel Tioman bedeutet das, kaum Touristen, nur ein geöffnetes Restaurant und nach 2 Mal den Dorfweg hoch und runter, kennt man alle Bewohner.  Perfekt.

Wir nutzen die Regenpause des ersten Tages und planten eine Wanderung zur anderen Seite der Insel. Ein 75 jähriger Aussteiger, der seit 16 Jahren mit seiner Frau durch die Welt reist und Tioman zu kennen scheint, wie seine Westentasche, verriet uns einen Weg durch den Dschungel, damit wir nicht an der Straße entlang laufen. Nach 2 Stunden bergauf durch dichten Urwald waren wir froh wieder Asphalt unter den Füßen zu haben und genehmigten uns eine ausführliche Pause am Strand von Juara bevor es zurück ging. Einfach eines der Angebote anzunehmen, uns mit dem Auto mit zurücknehmen zu lassen, wäre zu einfach gewesen. Wir laufen lieber, hatten wir gesagt und kämpften uns die Straße, mit 40% Gefälle zurück zur anderen Inselseite. Puh geschafft, die nächsten Tage müssen ruhiger werden. Da Tioman allerdings ein hervorragendes Schnorchelparadies ist, wurde da auch nichts richtig draus. Denn fortan ging es jeden Tag ins Wasser. Eine Bootstour brachte uns zur nahen Coral Island, vor der wir im kristallklaren Wasser eine wunderbare Unterwasserwelt erlebten und zu unserem Glück mal wieder eine Schildkröte sahen. Die anderen Tage blieben wir auf Tioman und starteten, mit Flossen bewaffnet, direkt vom Strand zu einer nahegelegenen Insel. Allein mit hunderten Fischen im Wasser genossen wir die Zeit und waren von Tioman, seiner unglaublichen Tier- und Pflanzenwelt so begeistert, dass wir es am geplanten Abreisetag verschliefen und dieses schöne Fleckchen Erde so noch einen Tag länger genießen konnten, was mit der Sichtung eines Riffhais belohnt wurde.

Das ist unsere Welt, von der wir einfach nie zuviel bekommen können. Daher heißt unser nächstes Ziel Cherating. Ein Ort am Meer, der während der Regenzeit mit anfängerfreundlichen Wellen lockt.


Samstag, 17. Dezember 2016

Melaka


Melaka gehört bei jedem Malaysiabesucher auf die „to do Liste“ und bei uns dementsprechend auch. Warum eigentlich? Weil der historische Stadtkern sehr viel bietet. Wo damals die Chinesen einen Handelshafen errichteten, der dann von den Portugiesen eingenommen und mit einer Festung ausgebaut wurde, trafen später die Holländer ein, mit ihrer East India Company „VOC“ um den Handel mit Gewürzen und die Straßen von Melaka, ein sehr wichtigen Schifffahrtsweg, zu kontrollieren. Hätte der britische Sir Stamfort Raffle, die Zerstörung Melakas durch die britische Flotte nicht gestoppt, wären viele der Gebäude heute nicht mehr zu sehen. Diesen Mann verdanken wir Singapur. Wo andere nur sumpfiges Land sahen, sah er das Potenzial und die Monopolstellung einer Handels- und Hafenstadt. Und er sollte Recht behalten. Melaka wurde somit der Rang abgelaufen und kam ins Hintertreffen.

Aber diese Stadt konnte seinen Charme behalten. Der alte Stadtkern zeigt die in rot gestrichenen historischen Gebäude,  die alten Ruinen der Portugiesen mit ihrer auf einem Berg liegenden Kirche und den alten Festungsmauern. Es gibt ein altes schwimmendes Dorf, ein leider nicht so sehr genutztes Holländerviertel, ein pulsierendes Chinatown, das in alten, im Kolonialstil erbauten Gebäuden, mit schmalen Straßen und viele Gassen, untergebracht ist. Es spielt sich viel am Fluss ab, der sich durch die Stadt schlängelt und mit Bootstouren zu erkunden ist. Wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben uns auch die Stadt vom Wasser aus angeguckt. „Kann man machen, muss man aber nicht!“

Der Besuch im Schwimmbad, sowie der Abend im Kino waren mal wieder Aktivitäten, die wir auch Zuhause gemacht hätten, mal kurz kein Tourist zu sein, das hatten wir lange nicht mehr und haben es sehr genossen. Und geht in den Film MOANA von Disney! Der unglaublich gut gemacht  ist, denn er erzählt die Geschichte der Polynesier auf eine wunderschönen Art und Weise. Wir lieben diesen Film.