Das Toilettenpapier fliegt wieder ins Klo, das Wasser aus der Leitung ist trinkbar und der Duschkopf hängt wieder hinter einer Glastür... wir sind wieder Zuhause.
Eine riesige Überraschung bescherten uns unsere Familien, Jenny und Nico, die am Flughafen Tegel mit Plakat und Sekt auf uns warteten. Was für ein Wiedersehen! Und schön wieder Zuhause zu sein.
Ich möchte hier nicht über unsere Reise philosophieren, sondern nur Eines kurz los werden.... und das ist ein riesiges Dankeschön an unsere Familien!!!! Die, sicher den Kopf geschüttelten haben, als wir verkündeten unsere Jobs zu beenden, unser Hab und Gut (wie in den letzten Jahren jedes Jahr) mal wieder in Kisten zu verstauen und uns auf den Weg zu machen. Ihr habt hinter uns gestanden, diese Reise zu machen, habt uns aufgemuntert, als unsere Kamera geklaut wurde und uns einfach jeder Zeit bedingungslos unterstützt. Vielen Dank an Euch alle und es ist schön, wieder in eurer Nähe zu sein :-)
MarTina auf Reisen
Freitag, 20. Januar 2017
Unser letztes Ziel
hier sitze ich nun in Amman am
Flughafen und schreibe unseren vielleicht letzten Bericht. Tina ist geschafft
und liegt auf zwei zusammengeschobenen Sesseln und erholt sich vom langen Flug.
10 Stunden von Bangkok nach Amman in Jordanien und obwohl ich nach drei Filmen
bereits viereckige und rot unterlaufenen Augen habe, möchte ich euch von unseren
letzten Tagen in Krabi erzählen.
Abenteuerlich und Geld sparend
ging es für uns wieder mit dem gewohnten Fortbewegungsmittel, dem Nachtzug, von
Bangkok nach Surat Thani und von dort mit dem Bus nach Krabi Stadt. Aber, um
unser Ziel zu erreicht, mussten wir leider in einen überteuerten Minibus steigen,
um uns mit anderen Reisenden nach und nach absetzen lassen, denn jeder hatte
ein anderes Ziel. Tja, hier in Krabi gibt es keine regulären Taxis. Das wussten
wir bis dato leider noch nicht.
Die nächsten Tage waren nicht die einfachsten, denn das
Wetter spielte verrückt für diese Jahreszeit und Thailand musste wieder mit
vielen Überschwemmungen kämpfen und hatte doch auch noch an den Vorherigen zu
knabbern. Aber wir machten das Beste daraus. Mit einem Longtail Boot ganz für
uns allein ging es zur wunderschönen Insel Ko Hong mit ihrer kleinen Lagune und
schönen Stränden. Auch der kurz ausgefallene Motor des Bootes, die vielen, nach
und nach eintreffenden Touristen und die trübe Sicht unter Wasser konnte uns
diesen Ausflug nicht vermiesen. Wir genossen die Fahrt in unserem eigenen
Longtail Boot durch die beeindruckende Inselwelt, vorbei an schroffen, grünen
Felsen, die aus dem Meer ragen und staunten uns über die kleinen
Bambusverschläge, die in die Felsen gebaut wurden und auf denen Menschen „leben“,
die die Schwalbennester von den Felsen pflücken, eine Delikatesse in Asien.
Abends noch fix eine Sporteinheit mit Brini auf der Hotelwiese und mit
Schmerzen im ganzen Körper ging es ins Bett. Am folgenden Morgen wartete der goldene
Buddha auf uns und seine 1200 Stufen, die wir zu erklimmen hatten. Die nächste
Einheit, puhh. Meine Waden merke ich noch immer. Aber die Aussicht lohnt sich
allemal und die lustigen Affen, die sich gegenseitige halsbrecherisch jagten, halfen
die Strapazen schnell zu vergessen. Ein toller Ausflug den wir in Krabi Stadt,
bei leckerem Essen auf dem Nachtmarkt abschlossen.
Hört man von Krabi, denkt man automatisch an
Touristenburgen, überfüllte Strände und lärmendes Partyvolk. All das kann man
dort auch finden, wenn man will, aber die Region bietet auch so viel mehr. Ein
kleiner „Geheimtipp“ ist die Insel Koh Yao Yai, die ca. 1 Stunde von Krabi
entfernt liegt und deren Besuch wir uns nicht nehmen lassen wollten. Das schlechte
Wetter und die 2 Meter hohen Wellen, machten die Überfahrt in unserer kleines
Nusschale zu einem wahren Abenteuer und wir alle waren froh wieder Land unter
den Füßen zu haben. Die Insel ist grün, hügelig und bietet jede Menge tolle
Sandstrände. Wenige Touristen verirren sich hier her und so freuen sich die
Einheimisches über jedes westliche Gesicht und sind, wie in allen Teilen
Thailands, sehr hilfsbereit und freundlich. Leider fiel unser Ausflug auf die
Insel buchstäblich ins Wasser. Der anhaltende Regen machte es uns unmöglich die
Insel zu erkunden. Weshalb wir am nächsten Tag nach Krabi zurück reisten und
Koh Yao Yai auf unsere imaginäre „must see“-Liste für kommende Urlaube wandert.
Einen wundervollen Ausflug unternahmen wir bei strahlendem
Sonnenschein am letzten Tag unserer Reise. Mit dem Roller ging es nach Ao Nang
und von dort mit dem Longtail Boot zum Railay Beach, der bei Kletterern sehr
beliebt ist. Dort verschlug es uns die Sprache. Kopfüber, nur an 2
Fingern-haltend, in den kleinsten Felsspalten klemmend, zeigten sich die
Kletterprofis an der Wand und wir hatten viel zu gucken und zu staunen. Es war
ein großartiger Ausflug und bei einem letzten Cocktail am Strand ließen wir die
Tage Revue passieren und ein bisschen Wehmut schwang in der Luft. Diese fand
beim Sachen packen am kommenden Vormittag ihren Höhepunkt. Unsere Weltreise ist
vorbei und neben der Vorfreude auf Zuhause überwiegt an diesem Tag die Traurigkeit.
Viele verschlissene, verdreckte oder zu groß gewordene Sachen wanderte in den
Müll und mit kleinem Gepäck auf dem Rücken und dem Kopf voller Eindrücke,
Erlebnisse und Erinnerungen, ging es zum Flughafen und über Bangkok nach Hause.
Nach Hause, ein Ziel, das wir 7 Monate lang nicht hatten und auf das wir uns
beide sehr freuen.
Samstag, 7. Januar 2017
Bangkok
Tina
hat euch ja, zwar auch nur kurz, über unsere Pläne für Phetchaburi erzählt. Unser
Ziel war es einen buddhistischen Tempel zu besuchen, der mehrere Meter unter
der Erde in einer Kalksteinhöhle liegt und von sehr vielen Affen beheimatet
ist. Schön war es auch mal wieder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein und den
Fahrtwind zu genießen. Der war bitter nötig, denn es war warm und wir weit
entfernt vom kühlen Nass. Also ging es auf die in die Jahre gekommenen Drahtesel
und zu unserem nächsten Ziel. Eine Anlage mit mehreren Tempeln und Museen, hoch
oben auf einem Hügel gelegen, mitten in der Stadt. Der Ausblick war großartig
und die Wege waren voll von haarigen und sich lausenden Gesellen, die gerade
gefüttert wurden. Auch wenn wir nicht gezählt haben, vermuten wir, dass der
Anteil an dort lebenden Affen ähnlich hoch ist, wie die Anzahl an Bewohnern von
Phechtburi (46Ts). J
Wir waren nur kurz dort, aber die kleine Stadt hat uns sehr gefallen und liegt
nicht weit entfernt von Bangkok und auf dem Weg in den Süden von Thailand. Ich
war stolz auf uns, dass wir diesen kurzen Besuch so gut gemeistert haben, denn
wir kamen erst um 2 Uhr nachts dort an und unsere vorher informierte Unterkunft
hatte uns vergessen. Schwer bepackt und abgekämpft von einer 14 stündigen Anreise,
schlürften wir noch durch die von Hunden beherrschten Straßen, auf der Suche
nach einer anderen Unterkunft. Aber alles hatte zu oder manche Hotels gab es
nicht mehr. Somit schliefen wir auf der Bank vor unserer Unterkunft und hofften
morgens in unser Zimmer zu kommen. Was für eine Nacht.
Es
ist soweit. Der lang ersehnte und letzte Stopp 2016 stand vor der Tür. Bangkok
hatte uns wieder und diesmal nicht zum Umsteigen, sondern für ganze 6 Tage und
6 Nächte. Es gab viel zu sehen, zu planen und zu erleben. Zum Glück waren wir
nicht allein, denn worauf wir uns am meisten freuten, war und ist der Besuch
von Brini, die dem kalten Deutschland den Rücken gekehrt hat und lieber eine
geile Silvestersause mit uns im Warmen feiert. Nur stieg nicht nur Brini aus
dem Taxi, sondern auch Nina, noch eine gute Freundin. Wow, die Überraschung ist
geglückt. Das war wie Weihnachten, wenn man weiß was einen erwartet und sich
trotzdem riesig freut und dann wird das noch mit einem unerwartetem Geschenk getoppt.
Danke Mädels.
Somit
sind wir beiden, kleinen Urlauber die letzten Tage unserer langen Reise nicht
mehr allein unterwegs, sondern erleben Thailands Metropole zu viert. Also hieß
es beim Frühstück Pläne für die nächsten Tage schmieden, denn jetzt müssen
mehrere Interessen unter einen Hut passen. Aber nichts leichter als das.
Wir
fuhren mit dem Wassertaxi, mit Tuk Tuks, normalen Taxis durch Bangkok, wie alte
Hasen und der Rest wurde zu Fuß erledigt. Es gab keine Unstimmigkeiten unserer
Ziele, somit besuchten wir, den Königspalast mit dem Tempel Wat Phra Kaew, den
Chatuchak Markt, einer der größten Märkte der Welt (10.000 Stände), den „Golden
Mount“, den Wat Pho Tempel und den
Rotlicht angehauchten Nachtmarkt Patpong. Wir waren auf der Khao Sun Road
unterwegs, der meist besuchten Straße Bangkoks, und den Blumenmarkt dürfen wir
auch nicht vergessen. Sowie den Tagesausflug nach Ayuthaya, der Hauptstadt des
alten Siams.
Erholt
haben wir uns am Pool, auf der Dachterrasse unseres Hotels, bei wirklich
leckerem Essen in unserem Stammlokal oder bei einer Massage, die sich die
Mädels gönnten.
Tja,
und Silvester war einfach nur geil. Evi und Michel, das unglaublich bezaubernde
Paar von Koh Tao, hatten uns den Tipp mit einer kleinen Bar, auf einem
Hoteldach gegeben, wo sie auch sein werden und diese Gelegenheit konnten wir
nicht sausen lassen. Einmal wollten wir die Beiden unbedingt wieder sehen und
Silvester in einer “Rooftopbar“ zu feiern, macht man auch nicht jedes Jahr.
Aufgeschickt und gut gelaunt ging es zum Hotel, wo wir die gute Musik bereits
bis runter zur Straße hörten. Nachdem wir Evi und Michel freudestrahlend umarmten
hatten und uns alle vorstellten, hielt uns nichts mehr. Wir haben gelacht,
getanzt, leckere Drinks genossen und jeder hat den Abend über gegrinst und sich
über diesen schönen Abend gefreut. Feuerwerk gab es, durch den kürzlich
verstorbenen König von Thailand nicht, aber dies war eine willkommene
Abwechslung zum rumgeknalle in Berlin. Was für ein toller Abend.
Aber
Bangkok soll natürlich nicht unsere letzte Station gewesen sein und schon gar
nicht für Nina und Brini. Die Region Krabi wartet auf uns, mit seiner
wunderschönen Landschaft, flippigen Stränden und tollen Ausflugszielen. Auf
geht´s.
Freitag, 6. Januar 2017
Weihnachtsmärchen
Mit der Fähre und bei bester Laune verließen wir am frühen Morgen den Hafen von Chumpon. "Land in Sicht" hieß es ca 2 Stunden später und das hektische Zusammenkramen des Reisegepäcks setzte ein. Das Publikum reichte vom Duschen-wird-überbewertet-Hippie bis zur Luxus-Resort-Anbeterin und so waren wir gespannt, was uns auf der kleinen Insel Koh Tao erwartete.
Bei heftigen Regenfällen war die kurze Fahrt zu unserem Resort, die steile, ausgespülte Straßen hinauf und hinunter, ein kleines erstes Abenteuer. Das herzerwärmende Lächeln der Empfangslady ließ uns allerdings alles direkt wieder vergessen, als sie uns mit ihrem Schirm die Autotür öffnete. Ja wir durften uns 5 Tage zu den Luxushotel-Anbetern zählen. Unser Bungalow, mit Blick über die Bucht, ließ uns einen Freudentanz vollführen und nach einer ausgiebigen Dusche und eingekuschelt in einen Bademantel, fühlten wir uns wie neu geboren.
Koh Tao ist als Taucherparadies bekannt und hat zu dem an Land jede Menge abgelegene Buchten und anstrengende Wanderungen über die vielen grünen Berge zu bieten. Für uns hieß es am kommenden Tag alle Traditionen über Bord zu werfen und uns einen tropischen Tag zu machen, es ist Weihnachten. Wir liehen uns 2 Stand up Boards aus und paddelten durch das kristallklare Wasser, gingen schnorcheln und abends genossen wir, mit Cocktails in der Hand, das warme Wetter, die gute Musik und unsere sehr nette Gesellschaft. Michel und Evi, ein zuckersüßes Pärchen aus Bonn hatte sich zu uns gesellt und wir lachten und quatschten ab der ersten Sekunde, wie alte Freunde. Leider reisten die 2 am kommenden Tag weiter. Die Aussicht, dass wir uns Silvester in Bangkok wiedersehen und gemeinsam die letzte Nacht des Jahres feiern, machte den Abschied leichter.
Wir stiegen am 1. Weihnachtsfeiertag auf ein Boot und umkreisten die Insel bei einem Schnorchelausflug. Weil das Meer einfach riesig und man nicht seine Augen überall haben kann, verpasste Markus leider wieder den Anblick des Riffhais, der unter mir hindurch schwamm. Der Ausflug war trotzdem für uns beide ein tolles Erlebnis und wir fielen, nach 8 Stunden im Wasser, am Abend geschafft und glücklich in unser Bett. Die restliche Zeit auf Koh Tao nutzen wir die Annehmlichkeiten des Hotels aus. Lagen am Pool, entspannten auf unserer Terrasse und führten die Tradition von Weihnachten, den Abend in der Piratenbar am Strand ausklingen zu lassen, fort. So lässt es sich aushalten und wir waren etwas traurig, als wir unsere Sachen packen und uns von der schönen Insel verabschieden mussten.
Großer Lichtblick voraus: noch 2 Tage, dann können wir Sabrina in Bangkok endlich in die Arme schließen. Bis dahin wartet noch 1 Station auf uns. Phetchaburi. Dort gibt es ein paar Tempelhöhlen, die wir noch besichtigen möchten. Also auf zurück zum Festland und in den Zug Richtung Bangkok. Nächster Halt 2 Uhr morgens Phetchaburi.
Montag, 26. Dezember 2016
Strand und grüne Wälder
Nach unserem entspannten
Aufenthalt auf Tioman hätten wir es uns nicht träumen lassen, dass wir einen
Ort finden, der uns auf eine Weise herunterfahren lässt, die wir uns nicht
hätten vorstellen können. Zum Glück haben wir Singapur sausen lassen und
konnten uns somit länger auf Tioman aufhalten und länger in Cherating, der Ort
um den es geht.
„Entschuldigung, ähm wir bleiben
noch eine Nacht.“
Cherating, ist ein kleiner
Küstenort ohne Bushaltestelle und ohne Geldautomat und es fällt mir leichter
aufzuzählen was Cherating hat, als was es nicht hat. Ein Straße in den Ort,
eine Straße heraus und eine entlang des Strandes mit seinen Unterkünften,
kleinen Lokalen, Surfshops und seinen Strandbars und davon gab es nur 2 bis 3
Stück. Bei einem leckeren Frühstück, in einer kleinen Holzhütte haben wir
bereits die ganzen Urlauber gesehen, die wir die nächsten zwei Tage auch
überall sehen und grüßen werden. Cherating fühlt sich wirklich an, wie ein
kleiner Aussteigerort. Jeder ist super nett, es gibt kaum Touristen und die die
es gibt, passen zum Ort wie die Butter zur Stulle. Angesteckt von diesem Gefühl
klappte auch die Fahrt, sowie Rückfahrt zum nächsten Ort per Anhalter. Denn wir
brauchten Geld fürs surfen und für unsere nächsten Ziele. Und weil es regnete
bekamen wir sogar noch einen Regenschirm geschenkt.
Es ging wieder aufs Wasser und so
euphorisch wir vorher waren, so schnell war diese Vorfreude bei Tina und bei mir
verronnen, da die Strömung sehr stark war. Es war schwer den Moment zu finden
ins Wasser zu gehen und dabei nicht bereits weggetrieben zu werden und beim
Versuch mehrere Wellen surfen zu wollen (kleinere Wellen, wir sind ja immer
noch Anfänger), war man bereits mehrere hundert Meter vom Ausgangspunkt weggetrieben.
Also hieß es 4 Stunden lang, rein ins Wasser, zwei Versuche unternehmen und
wieder raus und mit dem Brett zurücklaufen. Tina entschied sich das Spektakel
von Land aus anzusehen, die Strömung war einfach zu anstrengend für sie. Mir
hat es gefallen auch wenn die Erfolge mager waren. Surfen ist hier nur zur
Monsunzeit möglich, von November bis März, als Hinweis für alle, die sich
diesen kleinen Ort mal anschauen wollen. Einfach, aber schön.
Taman Negara National Park
Als alte Aussteiger standen wir
früh um 7 Uhr bereits an der Hauptstraße und versuchten wieder per Anhalter,
die nächst größere Stadt zu erreichen, um vom Busbahnhof nach Jerantut zu
gelangen, den Ausgangsort zum Nationalpark und somit zum ältesten Regenwald der
Welt. Nur nahm uns nach einer halben Stunde nur ein Taxi vom Fahrbahnrand mit.
Aber wir waren pünktlich in Jerantut und erreichten Kuala Tembeling im
Anschluss. Dort ging es abenteuerlich mit einem schmalen Holzboot, den Fluss
hinauf immer weiter in den Dschungel. Auf der dreistündigen Fahrt sahen wir Affen,
Wasserbüffel und von fern bunte Vögel.
In Kuala Tahan stiegen wir an
einem schwimmenden Restaurant/Anleger aus und suchten uns eine naheliegende
Unterkunft und liefen durch den kleinen Ort, um uns weitere Informationen für
den Conopy Walkway (Baumlehrpfad) einzuholen. Für einen Ringid ging es am
nächsten Tag auf die andere Flussseite. Von dort starteten wir als erste
Besucher des Tages, unsere Wanderung durch den Regenwald. Auch wenn es
interessant war und wir sogar ein seltenes Tier gesehen haben, ein kleines Reh,
das bellend nach ihrem Nachwuchs gerufen hat, werden tropische Wälder und ich
keine Freunde mehr. Wo andere Tage verbringen und die Artenvielfalt bestaunen,
wenn man sie zu Gesicht bekommt, da gucke ich mir die Liane, an der ich mich
festhalten muss lieber dreimal an, da es auch eine Schlange sein könnten.
“Indiana Jones – Tempel des Todes“ ist ein gutes Beispiel. Aber natürlich war
der Baumlehrpfad in 40m Höhe super und die Wanderung anstrengend und
abenteuerlich zugleich. Nur können wir auf Blutegel gut verzichten, die es
sogar geschafft haben, sich durch meine Socken zu saugen.
Am selben Tag ging es noch nach Jerantut zurück, von wo wir uns
um 4:00 morgens, am Folgetag den
Dschungelzug zur thailändischen Grenze schnappten, zu Fuß über die Grenze liefen
und nach einer kleinen Stärkung (Thai-Essen ist das Beste, was es gibt) wieder
in einen Zug stiegen und nach insgesamt 24h und 1025 km Chumpong erreichten. Es
ist der 22.12 und wir können es nicht erwarten nach Koh Tao zu gelangen.
Sonntag, 18. Dezember 2016
Badetag
Bei unserem letzten Telefonat machte mich meine Mama darauf aufmerksam, dass man schon anhand der vielen Strandbilder eine deutliche Tendenz erkennt, wo wir unsere Zeit am liebsten verbringen. Und was soll ich sagen, sie hat einfach recht.
Unser nächstes Ziel sollte eigentlich Singapore werden. Die Vorstellung bei 30 Grad durch noch eine weitere Großstadt zu kriechen und uns von einer klimatisierten Shoppingmall zur Nächsten zu hangeln, erschien uns beiden eher eine Qual, als ein nächstes Ziel, auf das wir uns freuen. Also haben wir unsere Pläne kurzerhand über den Haufen geworfen und sind in den nächsten Bus nach Mersing gestiegen. Nach dem der Busfahrer mit gefühlt 100 Sachen über die kurvenreichen Straßen Malaysias donnerte, trennte uns nur noch eine Fährfahrt von unserem Ziel, Pulau Tioman.
Es ist Regenzeit in Malaysia und für die schöne Insel Tioman bedeutet das, kaum Touristen, nur ein geöffnetes Restaurant und nach 2 Mal den Dorfweg hoch und runter, kennt man alle Bewohner. Perfekt.
Wir nutzen die Regenpause des ersten Tages und planten eine Wanderung zur anderen Seite der Insel. Ein 75 jähriger Aussteiger, der seit 16 Jahren mit seiner Frau durch die Welt reist und Tioman zu kennen scheint, wie seine Westentasche, verriet uns einen Weg durch den Dschungel, damit wir nicht an der Straße entlang laufen. Nach 2 Stunden bergauf durch dichten Urwald waren wir froh wieder Asphalt unter den Füßen zu haben und genehmigten uns eine ausführliche Pause am Strand von Juara bevor es zurück ging. Einfach eines der Angebote anzunehmen, uns mit dem Auto mit zurücknehmen zu lassen, wäre zu einfach gewesen. Wir laufen lieber, hatten wir gesagt und kämpften uns die Straße, mit 40% Gefälle zurück zur anderen Inselseite. Puh geschafft, die nächsten Tage müssen ruhiger werden. Da Tioman allerdings ein hervorragendes Schnorchelparadies ist, wurde da auch nichts richtig draus. Denn fortan ging es jeden Tag ins Wasser. Eine Bootstour brachte uns zur nahen Coral Island, vor der wir im kristallklaren Wasser eine wunderbare Unterwasserwelt erlebten und zu unserem Glück mal wieder eine Schildkröte sahen. Die anderen Tage blieben wir auf Tioman und starteten, mit Flossen bewaffnet, direkt vom Strand zu einer nahegelegenen Insel. Allein mit hunderten Fischen im Wasser genossen wir die Zeit und waren von Tioman, seiner unglaublichen Tier- und Pflanzenwelt so begeistert, dass wir es am geplanten Abreisetag verschliefen und dieses schöne Fleckchen Erde so noch einen Tag länger genießen konnten, was mit der Sichtung eines Riffhais belohnt wurde.
Das ist unsere Welt, von der wir einfach nie zuviel bekommen können. Daher heißt unser nächstes Ziel Cherating. Ein Ort am Meer, der während der Regenzeit mit anfängerfreundlichen Wellen lockt.
Samstag, 17. Dezember 2016
Melaka
Melaka
gehört bei jedem Malaysiabesucher auf die „to do Liste“ und bei uns
dementsprechend auch. Warum eigentlich? Weil der historische Stadtkern sehr
viel bietet. Wo damals die Chinesen einen Handelshafen errichteten, der dann
von den Portugiesen eingenommen und mit einer Festung ausgebaut wurde, trafen später
die Holländer ein, mit ihrer East India Company „VOC“ um den Handel mit
Gewürzen und die Straßen von Melaka, ein sehr wichtigen Schifffahrtsweg, zu
kontrollieren. Hätte der britische Sir Stamfort Raffle, die Zerstörung Melakas
durch die britische Flotte nicht gestoppt, wären viele der Gebäude heute nicht
mehr zu sehen. Diesen Mann verdanken wir Singapur. Wo andere nur sumpfiges Land
sahen, sah er das Potenzial und die Monopolstellung einer Handels- und
Hafenstadt. Und er sollte Recht behalten. Melaka wurde somit der Rang
abgelaufen und kam ins Hintertreffen.
Aber
diese Stadt konnte seinen Charme behalten. Der alte Stadtkern zeigt die in rot
gestrichenen historischen Gebäude, die alten
Ruinen der Portugiesen mit ihrer auf einem Berg liegenden Kirche und den alten
Festungsmauern. Es gibt ein altes schwimmendes Dorf, ein leider nicht so sehr
genutztes Holländerviertel, ein pulsierendes Chinatown, das in alten, im Kolonialstil
erbauten Gebäuden, mit schmalen Straßen und viele Gassen, untergebracht ist. Es
spielt sich viel am Fluss ab, der sich durch die Stadt schlängelt und mit
Bootstouren zu erkunden ist. Wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben uns
auch die Stadt vom Wasser aus angeguckt. „Kann man machen, muss man aber
nicht!“
Der
Besuch im Schwimmbad, sowie der Abend im Kino waren mal wieder Aktivitäten, die
wir auch Zuhause gemacht hätten, mal kurz kein Tourist zu sein, das hatten wir
lange nicht mehr und haben es sehr genossen. Und geht in den Film MOANA von
Disney! Der unglaublich gut gemacht ist,
denn er erzählt die Geschichte der Polynesier auf eine wunderschönen Art und
Weise. Wir lieben diesen Film.
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