Montag, 26. Dezember 2016

Strand und grüne Wälder

Nach unserem entspannten Aufenthalt auf Tioman hätten wir es uns nicht träumen lassen, dass wir einen Ort finden, der uns auf eine Weise herunterfahren lässt, die wir uns nicht hätten vorstellen können. Zum Glück haben wir Singapur sausen lassen und konnten uns somit länger auf Tioman aufhalten und länger in Cherating, der Ort um den es geht.

„Entschuldigung, ähm wir bleiben noch eine Nacht.“

Cherating, ist ein kleiner Küstenort ohne Bushaltestelle und ohne Geldautomat und es fällt mir leichter aufzuzählen was Cherating hat, als was es nicht hat. Ein Straße in den Ort, eine Straße heraus und eine entlang des Strandes mit seinen Unterkünften, kleinen Lokalen, Surfshops und seinen Strandbars und davon gab es nur 2 bis 3 Stück. Bei einem leckeren Frühstück, in einer kleinen Holzhütte haben wir bereits die ganzen Urlauber gesehen, die wir die nächsten zwei Tage auch überall sehen und grüßen werden. Cherating fühlt sich wirklich an, wie ein kleiner Aussteigerort. Jeder ist super nett, es gibt kaum Touristen und die die es gibt, passen zum Ort wie die Butter zur Stulle. Angesteckt von diesem Gefühl klappte auch die Fahrt, sowie Rückfahrt zum nächsten Ort per Anhalter. Denn wir brauchten Geld fürs surfen und für unsere nächsten Ziele. Und weil es regnete bekamen wir sogar noch einen Regenschirm geschenkt.

Es ging wieder aufs Wasser und so euphorisch wir vorher waren, so schnell war diese Vorfreude bei Tina und bei mir verronnen, da die Strömung sehr stark war. Es war schwer den Moment zu finden ins Wasser zu gehen und dabei nicht bereits weggetrieben zu werden und beim Versuch mehrere Wellen surfen zu wollen (kleinere Wellen, wir sind ja immer noch Anfänger), war man bereits mehrere hundert Meter vom Ausgangspunkt weggetrieben. Also hieß es 4 Stunden lang, rein ins Wasser, zwei Versuche unternehmen und wieder raus und mit dem Brett zurücklaufen. Tina entschied sich das Spektakel von Land aus anzusehen, die Strömung war einfach zu anstrengend für sie. Mir hat es gefallen auch wenn die Erfolge mager waren. Surfen ist hier nur zur Monsunzeit möglich, von November bis März, als Hinweis für alle, die sich diesen kleinen Ort mal anschauen wollen. Einfach, aber schön. 

Taman Negara National Park

Als alte Aussteiger standen wir früh um 7 Uhr bereits an der Hauptstraße und versuchten wieder per Anhalter, die nächst größere Stadt zu erreichen, um vom Busbahnhof nach Jerantut zu gelangen, den Ausgangsort zum Nationalpark und somit zum ältesten Regenwald der Welt. Nur nahm uns nach einer halben Stunde nur ein Taxi vom Fahrbahnrand mit. Aber wir waren pünktlich in Jerantut und erreichten Kuala Tembeling im Anschluss. Dort ging es abenteuerlich mit einem schmalen Holzboot, den Fluss hinauf immer weiter in den Dschungel. Auf der dreistündigen Fahrt sahen wir Affen, Wasserbüffel und von fern bunte Vögel.

In Kuala Tahan stiegen wir an einem schwimmenden Restaurant/Anleger aus und suchten uns eine naheliegende Unterkunft und liefen durch den kleinen Ort, um uns weitere Informationen für den Conopy Walkway (Baumlehrpfad) einzuholen. Für einen Ringid ging es am nächsten Tag auf die andere Flussseite. Von dort starteten wir als erste Besucher des Tages, unsere Wanderung durch den Regenwald. Auch wenn es interessant war und wir sogar ein seltenes Tier gesehen haben, ein kleines Reh, das bellend nach ihrem Nachwuchs gerufen hat, werden tropische Wälder und ich keine Freunde mehr. Wo andere Tage verbringen und die Artenvielfalt bestaunen, wenn man sie zu Gesicht bekommt, da gucke ich mir die Liane, an der ich mich festhalten muss lieber dreimal an, da es auch eine Schlange sein könnten. “Indiana Jones – Tempel des Todes“ ist ein gutes Beispiel. Aber natürlich war der Baumlehrpfad in 40m Höhe super und die Wanderung anstrengend und abenteuerlich zugleich. Nur können wir auf Blutegel gut verzichten, die es sogar geschafft haben, sich durch meine Socken zu saugen.

Am selben Tag ging  es noch nach Jerantut zurück, von wo wir uns um 4:00 morgens, am Folgetag den Dschungelzug zur thailändischen Grenze schnappten, zu Fuß über die Grenze liefen und nach einer kleinen Stärkung (Thai-Essen ist das Beste, was es gibt) wieder in einen Zug stiegen und nach insgesamt 24h und 1025 km Chumpong erreichten. Es ist der 22.12 und wir können es nicht erwarten nach Koh Tao zu gelangen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen