Nach unserem entspannten
Aufenthalt auf Tioman hätten wir es uns nicht träumen lassen, dass wir einen
Ort finden, der uns auf eine Weise herunterfahren lässt, die wir uns nicht
hätten vorstellen können. Zum Glück haben wir Singapur sausen lassen und
konnten uns somit länger auf Tioman aufhalten und länger in Cherating, der Ort
um den es geht.
„Entschuldigung, ähm wir bleiben
noch eine Nacht.“
Cherating, ist ein kleiner
Küstenort ohne Bushaltestelle und ohne Geldautomat und es fällt mir leichter
aufzuzählen was Cherating hat, als was es nicht hat. Ein Straße in den Ort,
eine Straße heraus und eine entlang des Strandes mit seinen Unterkünften,
kleinen Lokalen, Surfshops und seinen Strandbars und davon gab es nur 2 bis 3
Stück. Bei einem leckeren Frühstück, in einer kleinen Holzhütte haben wir
bereits die ganzen Urlauber gesehen, die wir die nächsten zwei Tage auch
überall sehen und grüßen werden. Cherating fühlt sich wirklich an, wie ein
kleiner Aussteigerort. Jeder ist super nett, es gibt kaum Touristen und die die
es gibt, passen zum Ort wie die Butter zur Stulle. Angesteckt von diesem Gefühl
klappte auch die Fahrt, sowie Rückfahrt zum nächsten Ort per Anhalter. Denn wir
brauchten Geld fürs surfen und für unsere nächsten Ziele. Und weil es regnete
bekamen wir sogar noch einen Regenschirm geschenkt.
Es ging wieder aufs Wasser und so
euphorisch wir vorher waren, so schnell war diese Vorfreude bei Tina und bei mir
verronnen, da die Strömung sehr stark war. Es war schwer den Moment zu finden
ins Wasser zu gehen und dabei nicht bereits weggetrieben zu werden und beim
Versuch mehrere Wellen surfen zu wollen (kleinere Wellen, wir sind ja immer
noch Anfänger), war man bereits mehrere hundert Meter vom Ausgangspunkt weggetrieben.
Also hieß es 4 Stunden lang, rein ins Wasser, zwei Versuche unternehmen und
wieder raus und mit dem Brett zurücklaufen. Tina entschied sich das Spektakel
von Land aus anzusehen, die Strömung war einfach zu anstrengend für sie. Mir
hat es gefallen auch wenn die Erfolge mager waren. Surfen ist hier nur zur
Monsunzeit möglich, von November bis März, als Hinweis für alle, die sich
diesen kleinen Ort mal anschauen wollen. Einfach, aber schön.
Taman Negara National Park
Als alte Aussteiger standen wir
früh um 7 Uhr bereits an der Hauptstraße und versuchten wieder per Anhalter,
die nächst größere Stadt zu erreichen, um vom Busbahnhof nach Jerantut zu
gelangen, den Ausgangsort zum Nationalpark und somit zum ältesten Regenwald der
Welt. Nur nahm uns nach einer halben Stunde nur ein Taxi vom Fahrbahnrand mit.
Aber wir waren pünktlich in Jerantut und erreichten Kuala Tembeling im
Anschluss. Dort ging es abenteuerlich mit einem schmalen Holzboot, den Fluss
hinauf immer weiter in den Dschungel. Auf der dreistündigen Fahrt sahen wir Affen,
Wasserbüffel und von fern bunte Vögel.
In Kuala Tahan stiegen wir an
einem schwimmenden Restaurant/Anleger aus und suchten uns eine naheliegende
Unterkunft und liefen durch den kleinen Ort, um uns weitere Informationen für
den Conopy Walkway (Baumlehrpfad) einzuholen. Für einen Ringid ging es am
nächsten Tag auf die andere Flussseite. Von dort starteten wir als erste
Besucher des Tages, unsere Wanderung durch den Regenwald. Auch wenn es
interessant war und wir sogar ein seltenes Tier gesehen haben, ein kleines Reh,
das bellend nach ihrem Nachwuchs gerufen hat, werden tropische Wälder und ich
keine Freunde mehr. Wo andere Tage verbringen und die Artenvielfalt bestaunen,
wenn man sie zu Gesicht bekommt, da gucke ich mir die Liane, an der ich mich
festhalten muss lieber dreimal an, da es auch eine Schlange sein könnten.
“Indiana Jones – Tempel des Todes“ ist ein gutes Beispiel. Aber natürlich war
der Baumlehrpfad in 40m Höhe super und die Wanderung anstrengend und
abenteuerlich zugleich. Nur können wir auf Blutegel gut verzichten, die es
sogar geschafft haben, sich durch meine Socken zu saugen.
Am selben Tag ging es noch nach Jerantut zurück, von wo wir uns
um 4:00 morgens, am Folgetag den
Dschungelzug zur thailändischen Grenze schnappten, zu Fuß über die Grenze liefen
und nach einer kleinen Stärkung (Thai-Essen ist das Beste, was es gibt) wieder
in einen Zug stiegen und nach insgesamt 24h und 1025 km Chumpong erreichten. Es
ist der 22.12 und wir können es nicht erwarten nach Koh Tao zu gelangen.
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