hier sitze ich nun in Amman am
Flughafen und schreibe unseren vielleicht letzten Bericht. Tina ist geschafft
und liegt auf zwei zusammengeschobenen Sesseln und erholt sich vom langen Flug.
10 Stunden von Bangkok nach Amman in Jordanien und obwohl ich nach drei Filmen
bereits viereckige und rot unterlaufenen Augen habe, möchte ich euch von unseren
letzten Tagen in Krabi erzählen.
Abenteuerlich und Geld sparend
ging es für uns wieder mit dem gewohnten Fortbewegungsmittel, dem Nachtzug, von
Bangkok nach Surat Thani und von dort mit dem Bus nach Krabi Stadt. Aber, um
unser Ziel zu erreicht, mussten wir leider in einen überteuerten Minibus steigen,
um uns mit anderen Reisenden nach und nach absetzen lassen, denn jeder hatte
ein anderes Ziel. Tja, hier in Krabi gibt es keine regulären Taxis. Das wussten
wir bis dato leider noch nicht.
Die nächsten Tage waren nicht die einfachsten, denn das
Wetter spielte verrückt für diese Jahreszeit und Thailand musste wieder mit
vielen Überschwemmungen kämpfen und hatte doch auch noch an den Vorherigen zu
knabbern. Aber wir machten das Beste daraus. Mit einem Longtail Boot ganz für
uns allein ging es zur wunderschönen Insel Ko Hong mit ihrer kleinen Lagune und
schönen Stränden. Auch der kurz ausgefallene Motor des Bootes, die vielen, nach
und nach eintreffenden Touristen und die trübe Sicht unter Wasser konnte uns
diesen Ausflug nicht vermiesen. Wir genossen die Fahrt in unserem eigenen
Longtail Boot durch die beeindruckende Inselwelt, vorbei an schroffen, grünen
Felsen, die aus dem Meer ragen und staunten uns über die kleinen
Bambusverschläge, die in die Felsen gebaut wurden und auf denen Menschen „leben“,
die die Schwalbennester von den Felsen pflücken, eine Delikatesse in Asien.
Abends noch fix eine Sporteinheit mit Brini auf der Hotelwiese und mit
Schmerzen im ganzen Körper ging es ins Bett. Am folgenden Morgen wartete der goldene
Buddha auf uns und seine 1200 Stufen, die wir zu erklimmen hatten. Die nächste
Einheit, puhh. Meine Waden merke ich noch immer. Aber die Aussicht lohnt sich
allemal und die lustigen Affen, die sich gegenseitige halsbrecherisch jagten, halfen
die Strapazen schnell zu vergessen. Ein toller Ausflug den wir in Krabi Stadt,
bei leckerem Essen auf dem Nachtmarkt abschlossen.
Hört man von Krabi, denkt man automatisch an
Touristenburgen, überfüllte Strände und lärmendes Partyvolk. All das kann man
dort auch finden, wenn man will, aber die Region bietet auch so viel mehr. Ein
kleiner „Geheimtipp“ ist die Insel Koh Yao Yai, die ca. 1 Stunde von Krabi
entfernt liegt und deren Besuch wir uns nicht nehmen lassen wollten. Das schlechte
Wetter und die 2 Meter hohen Wellen, machten die Überfahrt in unserer kleines
Nusschale zu einem wahren Abenteuer und wir alle waren froh wieder Land unter
den Füßen zu haben. Die Insel ist grün, hügelig und bietet jede Menge tolle
Sandstrände. Wenige Touristen verirren sich hier her und so freuen sich die
Einheimisches über jedes westliche Gesicht und sind, wie in allen Teilen
Thailands, sehr hilfsbereit und freundlich. Leider fiel unser Ausflug auf die
Insel buchstäblich ins Wasser. Der anhaltende Regen machte es uns unmöglich die
Insel zu erkunden. Weshalb wir am nächsten Tag nach Krabi zurück reisten und
Koh Yao Yai auf unsere imaginäre „must see“-Liste für kommende Urlaube wandert.
Einen wundervollen Ausflug unternahmen wir bei strahlendem
Sonnenschein am letzten Tag unserer Reise. Mit dem Roller ging es nach Ao Nang
und von dort mit dem Longtail Boot zum Railay Beach, der bei Kletterern sehr
beliebt ist. Dort verschlug es uns die Sprache. Kopfüber, nur an 2
Fingern-haltend, in den kleinsten Felsspalten klemmend, zeigten sich die
Kletterprofis an der Wand und wir hatten viel zu gucken und zu staunen. Es war
ein großartiger Ausflug und bei einem letzten Cocktail am Strand ließen wir die
Tage Revue passieren und ein bisschen Wehmut schwang in der Luft. Diese fand
beim Sachen packen am kommenden Vormittag ihren Höhepunkt. Unsere Weltreise ist
vorbei und neben der Vorfreude auf Zuhause überwiegt an diesem Tag die Traurigkeit.
Viele verschlissene, verdreckte oder zu groß gewordene Sachen wanderte in den
Müll und mit kleinem Gepäck auf dem Rücken und dem Kopf voller Eindrücke,
Erlebnisse und Erinnerungen, ging es zum Flughafen und über Bangkok nach Hause.
Nach Hause, ein Ziel, das wir 7 Monate lang nicht hatten und auf das wir uns
beide sehr freuen.
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