Freitag, 20. Januar 2017

Unser letztes Ziel

hier sitze ich nun in Amman am Flughafen und schreibe unseren vielleicht letzten Bericht. Tina ist geschafft und liegt auf zwei zusammengeschobenen Sesseln und erholt sich vom langen Flug. 10 Stunden von Bangkok nach Amman in Jordanien und obwohl ich nach drei Filmen bereits viereckige und rot unterlaufenen Augen habe, möchte ich euch von unseren letzten Tagen in Krabi erzählen.

Abenteuerlich und Geld sparend ging es für uns wieder mit dem gewohnten Fortbewegungsmittel, dem Nachtzug, von Bangkok nach Surat Thani und von dort mit dem Bus nach Krabi Stadt. Aber, um unser Ziel zu erreicht, mussten wir leider in einen überteuerten Minibus steigen, um uns mit anderen Reisenden nach und nach absetzen lassen, denn jeder hatte ein anderes Ziel. Tja, hier in Krabi gibt es keine regulären Taxis. Das wussten wir bis dato leider noch nicht.

Die nächsten Tage waren nicht die einfachsten, denn das Wetter spielte verrückt für diese Jahreszeit und Thailand musste wieder mit vielen Überschwemmungen kämpfen und hatte doch auch noch an den Vorherigen zu knabbern. Aber wir machten das Beste daraus. Mit einem Longtail Boot ganz für uns allein ging es zur wunderschönen Insel Ko Hong mit ihrer kleinen Lagune und schönen Stränden. Auch der kurz ausgefallene Motor des Bootes, die vielen, nach und nach eintreffenden Touristen und die trübe Sicht unter Wasser konnte uns diesen Ausflug nicht vermiesen. Wir genossen die Fahrt in unserem eigenen Longtail Boot durch die beeindruckende Inselwelt, vorbei an schroffen, grünen Felsen, die aus dem Meer ragen und staunten uns über die kleinen Bambusverschläge, die in die Felsen gebaut wurden und auf denen Menschen „leben“, die die Schwalbennester von den Felsen pflücken, eine Delikatesse in Asien. Abends noch fix eine Sporteinheit mit Brini auf der Hotelwiese und mit Schmerzen im ganzen Körper ging es ins Bett. Am folgenden Morgen wartete der goldene Buddha auf uns und seine 1200 Stufen, die wir zu erklimmen hatten. Die nächste Einheit, puhh. Meine Waden merke ich noch immer. Aber die Aussicht lohnt sich allemal und die lustigen Affen, die sich gegenseitige halsbrecherisch jagten, halfen die Strapazen schnell zu vergessen. Ein toller Ausflug den wir in Krabi Stadt, bei leckerem Essen auf dem Nachtmarkt abschlossen.

Hört man von Krabi, denkt man automatisch an Touristenburgen, überfüllte Strände und lärmendes Partyvolk. All das kann man dort auch finden, wenn man will, aber die Region bietet auch so viel mehr. Ein kleiner „Geheimtipp“ ist die Insel Koh Yao Yai, die ca. 1 Stunde von Krabi entfernt liegt und deren Besuch wir uns nicht nehmen lassen wollten. Das schlechte Wetter und die 2 Meter hohen Wellen, machten die Überfahrt in unserer kleines Nusschale zu einem wahren Abenteuer und wir alle waren froh wieder Land unter den Füßen zu haben. Die Insel ist grün, hügelig und bietet jede Menge tolle Sandstrände. Wenige Touristen verirren sich hier her und so freuen sich die Einheimisches über jedes westliche Gesicht und sind, wie in allen Teilen Thailands, sehr hilfsbereit und freundlich. Leider fiel unser Ausflug auf die Insel buchstäblich ins Wasser. Der anhaltende Regen machte es uns unmöglich die Insel zu erkunden. Weshalb wir am nächsten Tag nach Krabi zurück reisten und Koh Yao Yai auf unsere imaginäre „must see“-Liste für kommende Urlaube wandert.

Einen wundervollen Ausflug unternahmen wir bei strahlendem Sonnenschein am letzten Tag unserer Reise. Mit dem Roller ging es nach Ao Nang und von dort mit dem Longtail Boot zum Railay Beach, der bei Kletterern sehr beliebt ist. Dort verschlug es uns die Sprache. Kopfüber, nur an 2 Fingern-haltend, in den kleinsten Felsspalten klemmend, zeigten sich die Kletterprofis an der Wand und wir hatten viel zu gucken und zu staunen. Es war ein großartiger Ausflug und bei einem letzten Cocktail am Strand ließen wir die Tage Revue passieren und ein bisschen Wehmut schwang in der Luft. Diese fand beim Sachen packen am kommenden Vormittag ihren Höhepunkt. Unsere Weltreise ist vorbei und neben der Vorfreude auf Zuhause überwiegt an diesem Tag die Traurigkeit. Viele verschlissene, verdreckte oder zu groß gewordene Sachen wanderte in den Müll und mit kleinem Gepäck auf dem Rücken und dem Kopf voller Eindrücke, Erlebnisse und Erinnerungen, ging es zum Flughafen und über Bangkok nach Hause. Nach Hause, ein Ziel, das wir 7 Monate lang nicht hatten und auf das wir uns beide sehr freuen.  





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