Sonntag, 25. September 2016

Christchurch

Früher als gedacht sind wir unserem Ziel Christchurch näher gekommen. Aber bevor wir uns der größten Stadt der Südinsel näherten, sind wir auf die Akaroa Halbinsel vor Christchurch gefahren, um uns dort von unsere lange Tour zu erholen und uns langsam von Neuseeland zu verabschieden.

In Akaroa angekommen, einer kleinen süßen Stadt am Ende einer langen Bucht, suchten wir uns zum letzten mal einen Campingplatz. Mit einer tollen Aussicht über die Stadt und die Bucht fiel es uns sehr leicht zu relaxen, zu lesen und Happy einige Tage stehen zu lassen. Nach einen kleinen Bummel durch die süßen französischen Häuschen ging es zur Perlen- und Schmuckwerkstatt, um unsere am Tag zuvor gefundenen, für Jade gehaltenen Steine prüfen zu lassen. In einigen soll sogar eine kleine Menge Jade enthalten sein. Meine Schatzsucherkarriere an den Nagel hängend, vertrauten wir uns wieder den Wanderwegen an und liefen unseren letzten schönen und gleichzeitig recht anstrengenden Walk. Tief einatmend saßen wir das letzte mal auf einem Berg in Neuseeland, genossen die Aussicht und unsere geschmierten Stullen.

Es wurde Zeit, die Sachen zu packen, Happy zu putzen und uns auf den Weg zur Autovermietung zu machen. Ohne wirklich zu wissen, wie wir das alles in den Flieger nach Melbourne bekommen, lieferten wir unsere beiden Rucksäcke vorerst im Hostel ab, um danach auch Happy. Traurig aber auch irgendwie aufs Neue freuend stiegen wir in den Bus.

Christchruch ist nicht mehr die Stadt, die ich vor dem Beben im Februar 2011 kennen gelernt habe. Vieles ist noch mit Zäunen abgesperrt, viele Häuser stehen leer und müssen gestützt werden. Der einst belebte Platz um die Cathedrale ist jetzt wie leer gefegt und es erinnert nichts mehr an den pulsierenden und vor Touristen platzenden Mittelpunkt. Aber es geht langsam voran, es wird überall gebaut und trotz der vielen leeren Orte, wo einmal Häuser standen, entstehen kleine Bars und Märkte und Lücken werden mit Installationen gefüllt. Hoffentlich wird die Cathedrale wieder aufgebaut und die Stadt erlebt das Gleiche, wie Dresden mit der Frauenkirche, Ein neues, belebtes Zentrum um ein altes Wahrzeichen.

Mit genügend Zeit, gönnten wir uns einen neuen Haarschnitt, einen leckeren Snack und einen ausgedehnten Spaziergang im Botanischen Garten. Mit Abendbrot und Milch fürs Frühstück ging es zum Hostel zurück. Fix mit den Eltern geskypt wollten wir uns für den Flug nach Melbourne einchecken, um am nächsten Tag in Ruhe zum Flughafen zu fahren und das Abenteuer Australien in Angriff zu nehmen. Tja, genügend Zeit blieb uns nicht mehr, denn der Flug ging heute, eigentlich gleich. Fragend und ratlos anguckend quetschten wir alles in unsere Rucksäcke, sortierten fix alles aus, was wir nicht mehr mitnehmen konnten und liefen zur Bushaltestelle, wo wir nach ungeduldigen warten, den vermeintlich nicht mehr kommenden Bus mit einem Taxi eintauschten, kamen wir rechtzeitig am Flughafen an. Tina buchte uns noch eine weitere Nacht im Hotel in Melbourne und so ging es einen Tag früher als gedacht und spät abends nach Australien. Wow, was für ein Tag.


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