Freitag, 21. Oktober 2016

verfolgt und doch wiedererkannt ...

Jeder kennt es und jeder fragte sich, wieso haben die denn nichts anderes zu tuen. Die Rede ist von Urlaubspiraten, von Leuten, die egal wo du bist auch sind. Die Anderen vom Vortrag, das Pärchen vom Strand, die betrunkenen britischen Mädels in ihrer Rostlaube, das nette holländische Pärchen, die deutschen Jungs mit ihrem Jeep und die Drei, die uns ganz besonders in Erinnerung bleiben.

Es ist verhext und lustig zu gleich. Klar, die Ferien zu Ende und die übrig gebliebenen Zeltplatzbewohner am Ningaloo Riff sind Reisende wie wir, versammelt an unterschiedlichen Orten entlang des Riffs, aber doch zusammen. Die netten Holländer begrüßten uns bereits am Lighthouse Caravan Park, auf der Suche nach Schildkröten, die zu Eierablage abends an den Strand kommen. Sie blieben Erfolglos, aber dank dieses Tipps fanden wir uns 24 Stunden später auch am Strand wieder, um diesem einmaligen Erlebnis beizuwohnen. Vergeblich, aber nicht traurig, denn ich würde der Schildkröte beim lochbuddeln helfen und sie zurück ins Wasser tragen. Über die deutschen Jungs, Reinhard und Marlon, müssen wir immer noch schmunzeln. Überall wo wir sie trafen, sprachen sie Gleichgesinnte an, um zu erfahren, ob sie die Nacht schwarz Campen und ob sie ein paar Tipps haben. So wie bei unserem ersten Aufeinandertreffen, als Sie mit Fernlicht hinter uns einparkten und wir auffällig wie eine Discokugel im ganzen Ort zu sehen waren. Wenn wir an die Ostsee fahren, rolle ich mit den Augen wenn wir auf reiselustige Sachsen treffen. Hier sind es Britten, Holländer, erstaunlich viele Schweizer, gefolgt von uns Deutschen.

Die beiden Mädels aus England in Begleitung eines deutschen Jungen, hatten anscheinend die selbe Route geplant wie wir, oder hatten keine Route geplant und wir liefen uns trotzdem über den Weg. Durch ein oder mehrere Gläser Wein zum lauthals gellenden Lachen verführt, waren sie einmal unsere Nachbarn und lagen am nächsten Tag am Strand, als wir nach einem tollen Schnorchelerlebnis aus dem Wasser kamen. Auf unserem langen Weg nach Esperance trafen wir in Coral Bay nochmals auf sie. Verhext. Oder sehen wir vielleicht aus wie Reiseführer oder Einheimische die es zu verfolgen gilt, weil wir aussehen, als hätten wir einen Plan. Vielleicht haben sie uns sogar einen Peilsender ans Auto geheftet, ganz wie bei den drei Fragezeichen?

Aber DIE folgenden drei bleiben uns ganz besonders in Erinnerung. Einmal weil Sie gekonnt ihre Bikinikollektion an jedem „unserer“ Strände präsentierte und durchaus ein Hingucker war und die beiden Jungs einmal, weil sie groß, sportlich, braungebrannt und auf Erlebnistour im Wasser unterwegs waren. Auffallend, dass sie sich nur von der Strömung haben treiben lassen, aus dem Wasser stiegen, wieder den Strandabschnitt entlang liefen, um wieder mit der Strömung über die Korallen transportiert zu werden. Somit verging der ganze Tag damit, dass Sie vor unserer Nase hin und her liefen, auf der Suche nach etwas Spektakulärem, um davon berichten zu können. Am besten einen kleinen Riffhai. Für uns war diese Art zu schnorcheln zu kurz und zu hektisch, aber Jedem das Seine.


Am letzten Tag am Ningaloo Riff fuhren wir noch zu einem Strand, wo vor knapp 100 Jahren ein Schiff auf ein Riff lief und seitdem dort verrostet. Irgendwie unheimlich, irgendwie Hollywoodcharakter und irgendwie gefährlich anmutend. Wir sahen zwei Schwimmer, die in Richtung Wrack unterwegs waren und eine Frau beim Lesen am Strand.  Der Van auf dem Parkplatz verriet uns bereits mit wem wir es hier zu tun hatten. DIE DREI. Foto schießend, zupfte es hektisch an meinem Arm und Tina machte mich auf einen dunklen Schatten in der Nähe des Wracks aufmerksam. Die dreieckige Rückenflosse und die weit dahinter herausragende Finne waren nicht nur durch das Teleobjektiv gut zu erkennen. Ein Hai, groß, dunkel, gefährlich und plötzlich weg. Mir schossen die unglaublichsten Szenerien in den Kopf und keine davon ging gut aus. Regungslos und viel zu weit entfernt, um den Jungs zuzuschreien, richtete sich nun der Blick auf die schnorchelnden Jungs. Fast aus dem Wasser springend, schossen die beide nach oben um einen lauten erschrockenen Schrei los zu werden, um dann wie verrückt an Land zu paddeln. Beachtlich schnell, Sie scheinen Schwimmer zu sein, was ihre gute Figur erklärt. Am rettenden Ufer angekommen, hörten wir sie erleichtert Jubelrufe ausstoßen und bedingt durch diesen enormen Adrenalinschub lachen, noch nicht realisierend wie es hätte ausgehen können. Denn wie sie uns berichteten, schwamm der Hai dicht unter ihnen durch. Hui, was für ein Erlebnis auch für uns vom sicheren Strand aus. Jetzt haben sie etwas zu berichten. Vielleicht in Coral Bay, wo wir auch ihnen nochmals begegneten.  

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